Frauen, die gerne raufen!
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Harte Kante um das Ei!
Stand: Oktober 2017
Frauen, die raufen, das ist der neue Trend in Hohen Neuendorf. Häufig sind es sogar Mütter, die sich jede Woche zusammenraufen, um sich anschließend in die Haare zu kriegen.
Dies machen sie als Spielerinnen in der neuen Frauenmannschaft des erfolgsverwöhnten Rugby-Vereins. Die Idee, den harten Männersport, der aus England kommt und heute auf der britischen Insel, Australien, Südafrika und
Argentinien besonders beliebt ist, auf Frauen auszuweiten, hatte insbesondere Vereins-Vize Erik Schomacker, der
zugleich Trainer der gut ein Dutzend Spielerinnen ist.
Angst vor Körperkontakt?
„Das Problem ist, dass sich viele Frauen nicht trauen, weil Körperberührung beim Rugby einfach dazugehört. Man ‚rauft‘ sich ja um den Ball, den es schließlich ins gegnerische Feld zu befördern gilt“, sind sich Britt Bentzien, 37, die
beruflich als Rechtsanwalts-Fachangestellte arbeitet und Simone Wittmann, 39, die als Krankenschwester im Notfall schnelle Hilfe leisten kann,
einig. „Dazu wurde ich aber noch nie gebraucht, denn die Verletzungsgefahr ist bei uns sehr gering“, schmunzelt sie.
Kinder als Vorbild
Beide sind wie die meisten
Mitglieder von Hohen Neuendorfs „harten Frauen“ der
Kinder wegen zu dem in der Region eher ungewöhnlichen Sport gekommen. So ließ sich Simone Wittmann von der Rugby-Begeisterung ihrer
Söhne Emanuel Wittmann, 12, und Jean-Mael Wittmann, 8, anstecken. Bei Britt Bentzien war es der heute zwölfjährige Sohn Jonas Bentzien. Offenbar kennt Frauen-Rugby keine
Altersgrenzen: So ist Vanessa Schlegel mit gerade mal 16 Jahren ebenso mit Eifer dabei wie Evy Brusowski mit runden 50 Jahren.
„Man kann sich auspowern, manchmal ist es ein Raufen wie bei kleinen Kindern“, beschreiben Britt Bentzien und Simone Wittmann den Anreiz.
20 Jahre erfolgreich
Trotz gleichem Eifer wie die
erfolgreichen Rugby-Männer in Hohen Neuendorf spielen die kampfeslustigen Frauen
eine Nummer kleiner. Das
bedeutet nur sieben Spielerinnen je Mannschaft und ein
begrenztes Feld. Dennoch ist Vorsitzender Steffen Elke sehr glücklich, gerade zum 20. Bestehen der Rugbyunion auf diese weitere Abteilung verweisen zu können. 1997 hatten sich RC Hohen Neuendorf und Grün/Weiß Birkenwerder zu einem gemeinsamen Verein zusammengeschlossen.
2014 spielten sie sogar in der ersten Liga. Nachdem der Sport in Deutschland an Fahrt gewann und in großen Städten
professionell geführte Vereine Oberhand in der Bundesliga bekamen, entschieden sich die Hohen Neuendorfer für einen
„freiwilligen Abstieg“. Jetzt geht es ihnen um eine personellen Verjüngung, um dann erneut in die erste Liga starten zu können. In jedem Fall fehlt es an Aufmunterung bei den Spielen kaum. Dafür stehen die Cheerleader bereit. Die zeigen lieber Reize als zu raufen, doch mit der Abteilung der Rugby-Frauen kann der Verein nun auf beide Seiten einer
modernen Frau hinweisen!