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Mit 82 Jahren auf dem Tanzbein

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Die Sultaninen
Sigrun Nowack
Telefon:0 33 03/40 38 83
Website:www.atelier-nowack.de
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Süße Sultaninen gegen Kopfschmerzen

Stand: Oktober 2016

Was tun gegen Zipperlein und Kopfschmerzen? Acht Hohen Neuendorferinnen haben da ihr ganz besonderes Rezept: Sie schwingen Hüften, zeigen sich weiblich und verführerisch. Dabei sind sie alle im gediegenen Rentneralter!

Sie nennen sich „Die Sultaninen“, schließlich präsentieren diese die „besondere Süße der ursprünglichen Träubchen“, erläutert Sigrun Nowack. Sie ist mit 67 Jahren die Jüngste und zugleich „künstlerische Leiterin“ des ungewöhnlichen Ensembles. „Wir proben jede Woche, seit über zehn Jahren. Bisher waren fast immer alle da“, so Hanna Kunke, die für die Akquisition der Auftritte zuständig ist.

Gesund durch Lebensfreude
Als frühere Schulleiterin in Hohen Neuendorf weiß sie, wie man überzeugt. Die ungewöhnlichen Tänzerinnen sind alle in einem Alter, wo schon mal das Zipperlein plagen kann und andere Alterskollegen Arztbesuche als Höhepunkt im Wochenkalender vermerken. Uta Meier und Waltraud Kempf hingegen zeigen sich mit 82 Jahren mit ebenso gleitenden Bewegungen wie die weiteren Mitglieder Marianne Rogalski, Ingrid Lochpo, Helga Thyssen und Inge Bochmann: „Manche kommen zur Probe und klagen über Gesundheitsprobleme. Danach strahlen sie, alles ist wie weggeblasen“, lässt Sigrun Nowack in ihr Rezeptbuch fürs Jungbleiben blicken.

„Mameluck“ als Lebenstraum
Die Modedesignerin, die ursprünglich aus Dresden kommt, brachte ein Kinofilm zur Sehnsucht nach dem Orient. „Ich hatte als Zwölfjährige orientalischen Tanz im sowjetischen Kinderfilm ‚Der Mameluck‘ gesehen. Das hat mich nicht mehr los- gelassen.“ Bald nach dem Studium wohnte sie in Hohen Neuendorf. In den 1980-er Jahren nahm sie einen ersten Anlauf und versuchte über eine Zeitungsannonce Gleichgesinnte zu finden. „Leider hat sich keiner darauf gemeldet!“ Nach der Wende nutzte sie die neuen Möglichkeiten, sich ihren Lebenstraum zu erfüllen.

Acht Frauen halten zusammen
Bei einem Auftritt 2005 erweckte sie ausgerechnet bei Frauen so große Aufmerksamkeit, dass sich daraus eine Gruppe aus acht Interessierten zusammenfand. „In dieser Besetzung treten wir immer noch auf. Wir haben uns mittlerweile wie eine große Familie zusammengefunden.“ Es gibt also alle Hände voll zu tun, die zahlreichen Auftritte zu koordinieren. Fast jeden Monat verzücken „Die Sultaninen“ aus Hohen Neuendorf. Sie sind bei Dorffesten gefragt, treten oft in Seniorenheimen auf. „Viele Bewohner sind jünger als unsere Tänzerinnen und wundern sich, wie fit wir sind“, strahlt Sigrun Nowack. Sie ist sich sicher: „Tanzen hält jung und beweglich.“

Umziehen auf den Tischen
Die frühere Modedesignerin hat mittlerweile 15 Choreo- grafien zusammengestellt, die sich wahlweise einsetzen lassen. Trotz des Alters zögern „Die Sultaninen“ nicht, selbst weiter entfernte Auftritte wahrzunehmen. Häufiges Problem: „Die Veranstalter denken nur selten daran, dass wir Umkleidemöglichkeiten bräuchten. Ich erinnere mich an ein Dorffest in Zühlsdorf bei Wandlitz. Da gab es ein winziges Zelt zum Umkleiden. Es stand unter Wasser, da es geregnet hatte. Also mussten wir uns auf den Tischen umziehen. Dafür war der Auftritt ein toller Erfolg, das Publikum im Zelt tobte regelrecht.“

Peinliche „Kollegin“
Die Liebe zum orientalischen Tanz beschränkt Sigrun Nowack übrigens auf ihre Heimat. Ihre einzige Begegnung mit einer Profi-Tänzerin im Orient ist ihr heute noch als „beschämendes Erlebnis“ in schlechter Erinnerung: „Wir waren damals in Tunesien. Die mehr als leicht bekleidete Frau bot eine aufdringliche plumpe Anmache, Männer sollten ihr Geldscheine in den Ausschnitt stecken.“

Nackt mit Katze
Dabei ist Sigrun Nowack keineswegs prüde. Davon zeugt ihr Buch „Katerliebe“, in dem eine stets nackte Frau sich in allerlei koketten Positionen mit ihrem kuschligen Haustier beschäftigt. Leider gibt es das Buch nur als bibliophile Rarität. Die pikanten Bilder sind aber als Postkarten zu bekommen.

Neuerscheinung
Weil Sigrun Nowack gerne auf vielen Hochzeiten tanzt, ist sie nun übrigens als Schriftstellerin tätig. Ihr Buch „Stolper Heide“ ist kurz vor dem Erscheinen: „Darin habe ich Fotografien aus zwölf Jahren zusammengetragen. Man findet Gedichte, Texte und Zeichnungen. Ich möchte damit anregen, in der eigenen Umgebung auf die täglichen Kleinigkeiten zu achten. Darin findet man so viel Großes, da kann man getrost auf spektakuläre Fernreisen, wo nur die Umwelt verpestet wird, verzichten!“ Und sollte es zuhause mal sehr langweilig werden, kann man ja einfach die süßen „Sultaninen“ dazu einladen, mit viel Schwung Farbe in den Alltag zu bringen!

Erstellt: 2016